Hier mal wieder ein kleines Fundstück aus den Tiefen des Internets zum Thema Berlin im Netz. Den beim Besuch der Internetseite home.snafu.de bekommt ihr die Geschichte vom Rotkäppchen in einer Berlin Variante angezeigt.
Aber das Märchen gibt es auf der Webseite auch noch auf anderen Dialekten und Ausführungen, wie zum Beispiel auf Sächsisch, Plattdeutsch oder als Version für Beamte, DDR, Juristen und so weiter. Also viel Spaß beim stöbern und lesen.
Und hier nun das Märchen Rotkäppchen auf Berlinerisch:
Es war mal ’ne kleene, süße Joere, die imma mit ’ne rote Kappe rumlief. Wejen diese Kappe nannte se och jeda Rotkäppchen, wa.
Eenmal sachte ihre Mutta: `Rotkäppchen, deine Oma jeht’s nich‘ jut. Du musst zu ihr jehn und ihr wat zu futtern bring‘, damits ihr wieda besser jeht. Pass aber uff, daste dia nich im Wald verlaufen tust und imma uff’m Wech bleibst, damit de keen Zoff mit’m Wolf kriegst!“
So stiefelte die Kleene los und it kam, wie’d kommen musste. Sie traf den Wolf und Plappermaul det se war, erzählte sie ihm von ihre Großmutter. Während se dann jegen den Rat von ihre Mutter noch’n paar Blümchen pflückte, lief der Wolf zur Grossmutta und hat’se jefressen.
Als nun die Kleene beim Haus von ihre Jrossmutta ankam, sabbelte der Wolf mit ’ner hellen Stimme und machte der Kleenen vor, er wäre ihre Jrossmutta. Uff die Frajen, welhalb ’se denn so jrosse Ojen haette und so’n jrossen Mund, antwortete der Wolf immer clever und so kam die Kleene zur ‚Jrossmutta‘ und wurde von ihr jefressen. Nachdem er so ville jefressen hatte, schlief der Wolf ein und bejann wie blöd zu schnarchen.
Det hoerte’n Förster, der an die Hütte vorbeilief und jing rin um nachzusehen, watt los is. Da er die Jrossmutter nich sah, sondern den Wolf mit fetter, volljefressener Plautze, verpasste er ihm’n Fangschuss und befreite die Jrossmutter und die Kleene, in dem er den Wolf ausweidete.
„Find‘ ick Diah hiea, Du alta Sünder“, sprach er, „ick hab‘ Dir lange jesucht!“ Als erfahr’na Jeejer wusste er sofort, dass die Jrossmutter nur in Bauch von‘ Wolf sein konnte. So nahm er sein Messer, schlitzte den Bauch von‘ Wolf uff und fand die Jrossmutter und det Rotkäppchen noch lebend in Wanst von det Untier.
Jrossmutta und die Kleene freuten sich wie blöde und die Kleene versprach ihre Jrossmutter nie, nie wieder von Weech abzuweichen und imma uff direktem Wege zu ihr zu jehen.
Wenn’se nich jestorben sind, leben’se noch heute…