Das schon einmal vorweg: Dingefinder, Ortungsgerät, Tracker, Schlüsselfinder, Sachenfinder – der AirTag von Apple sowie seine Artgenossen haben viele Bezeichnungen wie Ihr merkt! Die AirTags sollen den Nutzern die Suche nach leicht verlegbaren Gegenständen wie Schlüssel, TV-Fernbedienung, Portemonnaie und so weiter erleichtern. Und tritt der Fall der Fälle mal ein, hilft euch dann die „Wo ist?“Netzwerk Community. Das ist der Clou! Ein anderer Apple-User braucht damit keine App, um Euch bei der Suche nach einem verlorenen Gegenstand zu helfen, sondern wird automatisch zum “Verbündeten”. Erkennt beispielsweise ein anderes iPhone Ihren mit Ihrer Apple-ID gekoppelten AirTag, übermittelt es Ihnen automatisch den Standort – verschlüsselt, wie Apple betont, sodass das Unternehmen selbst den Standort nicht kennt. Wird der AirTag von einem fremden Apple-Gerät gefunden, erhält der Eigentümer eine Push-Nachricht mit dem aktuellen Ort.
Was ist dieses „Wo ist?“ Netzwerk?
Wo ist? ist ein Ortungs-Netzwerk von Apple. Sprich ein großes Community-Netzwerk, in dem alle Besitzer eines iPhone automatisch integriert sind und das macht es so besonders. Dieses ermöglicht es den Nutzern, den Standort von Geräten mit den Betriebssystemen iOS für iPhones, iPadOS für iPads, watchOS für Apple Watches und macOS für Mac Geräte, sowie AirPods, AirTags und weiterem unterstütztem Zubehör von Drittanbietern über ein verbundenes iCloud-Konto zu verfolgen. Benutzer können zudem dem Standort ihres Geräts für andere iCloud-Nutzer freigeben und den Standort von anderen anzeigen, die ihn freigegeben haben. Im Herbst des Jahres 2019 wurde „Wo ist?“ zusammen mit iOS 13, iPadOS und macOS neu veröffentlicht, wobei die Grundfunktionen der früheren Dienste mit den dazugehörigen Apps „Freunde“ und „Mein iPhone suchen“ in einer einzigen App zusammengeführt wurden. Wobei im gleichen Atemzug der U1-Chip von Apple Präsentiert wurde, dieser im Ultrabreitband-Bereich das Netzwerk noch besser zusammenführt.
Der Sachenfinder „AirTag“ kurz und knapp erklärt!
Die Einrichtung eines Apple AirTag ist kinderleicht. Haben Sie die Folie abgezogen und hören einen kurzen Ton, ist das neue Tracking-Gadget für das Pairing bereit – egal, ob mit dem iPhone, iPad oder einem anderen Gerät aus dem Apple-Kosmos. Dann heißt es nur noch: AirTag in die Nähe des Geräts bringen und schon erscheint eine “Verbindungsanfrage” am Display. Haben Sie das Gadget erst einmal in die “Wo ist?”-App integriert und mit Ihrer Apple-ID gekoppelt, können Sie es überall anheften, hinlegen oder -hängen und tracken. Bereits bei der Einrichtung werden Sie gefragt, welchen Gegenstand Sie in Zukunft nie mehr suchen möchten: den Geldbeutel, Schlüssel oder doch das Fahrrad? Bei mir ist es das Auto – so weiß ich immer – wo es geparkt ist nachdem es von meiner Frau benutzt wurde. Mit dem dazugehörigen Zubehör können Sie wirklich nahezu alles tracken. Hier gibt es zum Beispiel spezielle Halterungen mit Versteckmöglichkeiten in Fahrrad-Klingeln, -Sätteln, -Rücklichtern oder Design-Anhänger für die Tasche. Einzeln lässt sich ein AirTag dagegen nur im Portemonnaie oder Rucksack nutzen – weil eine Befestigungsmöglichkeit fehlt. Der AirTag setzt sich aus einem drahtlosen Platinen-Modul, einer austauschbaren Batterie namens CR2032 sowie einem Lautsprecher, der den Hauptteil des Geräts ausmacht, zusammen. Das war es eigentlich schon im großen und ganzen.
Was ist die Besonderheit eines AirTags?
Bei einem AirTag handelt es sich um ein von Apple entwickeltes kleines, kreisrundes sowie Münzgroßes Ortungsgerät, dass im Frühling 2021 vorgestellt wurde. Ein AirTag mit seinem integrierten U1-Chip ist so konzipiert, dass es wie ein Schlüsselfinder fungiert und somit dabei hilft, Schlüssel und andere Gegenstände mithilfe der Ultrabreitband-Technik (UWB) zu finden. Durch die Nutzung des eingebauten U1-Chips im zum Beispiel iPhone 11 von Herbst 2019 können Nutzer Gegenstände über UWB und einem kleinen Lautsprecher mit der „Zentimetergenauen Suche“ aufspüren. Der AirTag wird auf allen Geräten ab dem iPhone 11 und neuer unterstützt, auf denen das Betriebssystem iOS und iPadOS 14.5 oder neuer installiert ist. So lässt sich über den von Apple entwickelten U1-Chip die Zentimetergenaue Distanz und Richtung zum gesuchten AirTag anzeigen, dieser Euch dann in der „Wo ist?“-App den genauen Standort mit Richtungspfeilen anzeigt sowie mit einer Tonfolge (Piepsen). Letzteres, sprich die Wiedergabe von Klängen wird ausschließlich von Drittanbieter Alternativen genutzt, da Apple diese zwar in sein „Wo ist?“ Netzwerk zulässt aber den U1-Chip für sich und damit seinen eigenen Geräten vorbehält. Eins bleibt aber immer gleich, um diese sogenannten Tracker nutzen zu können, muss zwingend ein iCloud-Account vorhanden sein sowie die Aktivierung des „Wo ist?“ Dienstes.
Können die Tracker namens AirTag Missbraucht werden?
Ja, die AirTags können auch missbraucht werden. So ist es möglich, Personen ohne ihr Wissen metergenau zu verfolgen. Möglich macht dies das „Wo ist?“ Netzwerk. Wenn die überwachende Person und die überwachte Person im selben Haushalt wohnen, wird kein Alarm ausgelöst, außer die betroffene Person verlässt den zuvor hinterlegten Heimatort des AirTags in der Wo ist?-App. Damit kann die überwachte Person also gestalkt werden. Lediglich ein Warnton (Piepsen) wird in unregelmäßigen Intervallen wiedergegeben. Auch wird ein Alarm nur an Apple-Geräte gesendet in Form von Nachrichten auf dem Display sowie Warmtönen. Bei Personen ohne Apple-Geräte werden keine Warnungen per Nachricht auf dem Smartphone-Display angezeigt aber dafür ebenfalls Warntönen (Piepsen) in unregelmäßigen Intervallen wiedergegeben.. Das akustische Warnsignal lässt sich aber relativ einfach manipulieren. Wer ein wenig Technik Sachverstand hat, kann den kleinen Lautsprecher aus dem Gehäuse entfernen oder einfach das Kabel abknipsen. Des Weiteren wurde auch schon berichtet, dass Autos mit AirTags getrackt wurden, um Diebstähle besser vorzubereiten. Kurz und knapp gesagt, Stalking und Diebstähle sind also möglich!
Was hilft gegen Stalking?
Apple-Nutzern sei empfohlen, alle Geräte per Update aktuell zu halten, so dass man alle Warnhinweise erhält. Außerdem müssen die Ortungsdienste unter dem Menüpunkt „Privatsphäre“ aktiviert werden. Anschließend muss man „Mein iPhone suchen“ einschalten, Bluetooth aktivieren und in der „Wo ist?“-App die „Tracking-Hinweise“ anschalten. Sollte man tatsächlich einen fremden Airtag in der Nähe finden und sich dazu entscheiden, zur Polizei zu gehen, kann man die Seriennummer mittels NFC-fähigen Geräten auslesen. Hält man zum Beispiel das eigene Smartphone in die Nähe des Trackers, öffnet sich eine Website mit Informationen dazu, wie er sich deaktivieren lässt.
Android-Nutzer können das Orten von AirTags durch ein aktives Bluetooth sowie der App „Tracker-Erkennung“ entgegenwirken. Leider überprüft die App seine Umgebung derzeit nicht automatisch nach fremden Airtags und so müssen Scans bei Verdacht stattdessen manuell gestartet werden.
So funktioniert die Suche des AirTag und die der Drittanbieter bei zum Beispiel Verlust eines Rucksacks!
Jeder mit einem relativ modernen iPhone – ab iPhone 7 – wird aktiv bei der Suche mithelfen und muss im großen und ganzen nichts dafür tun. Über Bluetooth können andere Apple-Nutzer den AirTag unbewusst ausfindig machen und ungefähre oder genaue Koordinaten an Ihr Apple-Konto übermitteln. Das alles passiert völlig automatisch. Über das „Wo ist“-Netzwerk mit der dazugehörigen App kann dann zum Beispiel der vergessene Rucksack in der Straßenbahn lokalisiert werden – etwa im Fundbüro oder bei einem neuen Besitzer. Der Clou ist, dass all das automatisch geschieht; Sie müssen nicht einmal einen zusätzlichen Dienst installieren. Alles, was das AirTag-Suchsystem für eine ideale Funktionsweise benötigt, integriert das iOS von Hunderten von Millionen Nutzern Weltweit bereits standardmäßig. Alleine in Deutschland läuft rund 35% der Bevölkerung mit einem iPhone durch die Gegend und somit ist das „Wo ist?“-Netzwerk ein einzigartige Community. Falls man den Tracker mal verliert und der Finder den AirTag an sein Smartphone hält, sprich an das NFC Lesegerät nahe der Ohrmuschel, so wird er auf die entsprechende Hinweisseite weitergeleitet. Bei der Einrichtung kann man nämlich auch eine Nachricht mit seiner eigenen Telefonnummer auf dem NFC-Chip hinterlassen. Leider ist auf dem Tag nirgendwo vermerkt, dass man ihn mit einem NFC Scanner auslesen kann. Jedenfalls kam die Polizei dank eines AirTag zum Beispiel auch schon einigen Fahrraddieben auf die Schliche.
Welche AirTag Alternativen von Drittanbietern gibt es aktuell auf dem Markt für das „Wo ist?“-Netzwerk?
Der Markt von AirTag Alternativen ist zur Zeit noch recht überschaubar. Aber eins haben bisher alle gemeinsam, die UWB Unterstützung mit dem U1-Chip ist in keinen der Sachenfinder integriert. Dieser Chip ist den Apple eigenen Geräten vorbehalten. So dürfen die Alternativen lediglich die Lizenz für das „Wo ist?“-Netzwerk (auf engl. „Find my“) nutzen und können dadurch nur Metergenau geortet werden. Wer gute Ohren hat, hört diese dann eh Piepsen bei einer Lautstärke mit bis zu 120 dB. Attraktiv können diese Alternativen trotzdem sein, einerseits wegen des Preises und andererseits wegen teils aufladbaren Akkus. Wer also auf die Zentimetergenaue Ortung mittels U1-Chip verzichten kann, der kann teils bares Geld sparen. Achtet beim Kauf also auf das Logo: „Works with Apple Find My“! Was mir persönlich aufgefallen ist, der „ATUVOS Tag“ zeigt auch den Batterie-Status in der „Wo ist?“-App an. Das macht das Original von Apple seit iOS 15.6 nicht mehr.
- Chipolo ONE Spot: Die Firma Chipolo bietet mittlerweile zwei Produkte an mit „Wo ist?“ Unterstützung. Der Münzgroße und runde ONE Spot (Amazon-Link) mit Schlüsselring-Loch, 120 dB Lautstärke, wechselbarer CR2032 Batterie. Wasserbeständig nach IPx5. Kostenpunkt, rund 30 Euro.
- Chipolo CARD Spot: Der zweite Tracker der Firma Chipolo hat die Größe einer Kreditkarte und bietet ebenfalls die „Wo ist?“ Unterstützung an. Der CARD Spot (Amazon-Link) ist nur 2,4mm dünn, hat eine Lautstärke von 105 dB, keine selbst wechselbare Batterie – nur über das Chipolo-Programm. Wasserbeständig nach IPx5. Kostenpunkt rund 35 Euro.
- Pebblebee Clip: Der erste Tracker der Firma Pebblebee ist kreisförmig wie eine Münze, ist im Metallrahmen eingefasst und bietet ebenfalls die „Wo ist?“ Unterstützung an. Der Clip (Amazon-Link) hat eine integrierte LED-Leuchte, besitzt eine Öse für Schlüsselringe und hat laut Hersteller eine laute Lautstärke. Eine Besonderheit ist, ein vom Nutzer wiederaufladbarer Akku per USB-C. Wasserbeständig nach IPx6. Aktuell ist der Tracker nur in den USA zu haben für rund 30 Dollar.
- Pebblebee Card: Der zweite Tracker der Firma Pebblebee hat die Größe einer Kreditkarte und bietet ebenfalls die „Wo ist?“ Unterstützung an. Die Card (Amazon-Link) ist nur 2,8mm dünn, hat laut Hersteller eine laute Lautstärke und soll hell leuchtende LEDs haben. Eine Besonderheit ist, ein vom Nutzer wiederaufladbarer Akku per Magnet-Ladekabel. Wasserbeständig nach IPx6. Aktuell ist der Tracker nur in den USA zu haben für rund 30 Dollar.
- ATUVOS Tag „VERSATILE“: Die Firma ATUVOS bietet seit kurzem ebenfalls einen Tracker mit „Wo ist?“ Unterstützung in Deutschland an. Der Münzgroße aber viereckige Tag (Amazon-Link) hat eine Schlüsselring-Öse sowie eine Lautstärke von 100 dB und eine wechselbare CR2032 Batterie. Wasserbeständig nach IPx67. Der Preis liegt bei rund 20 Euro.
Alternative AirTag Neuerscheinungen von Anfang 2023
- Callstel von Pearl: Die Firma Pearl bietet seit Ende Dezember 2022 ebenfalls einen Tracker mit „Wo ist?“ Unterstützung in Deutschland an. Der Münzgroße aber viereckige Schlüsselfinder hat eine Schlüsselring-Öse sowie eine Lautstärke von über 60 dB und eine wechselbare CR2032 Batterie. Wasserbeständig nach IPx65. Der Preis liegt bei rund 23 Euro.
- eufy Security SmartTrack Link: Die Firma Anker bietet seit Ende Dezember 2022 ebenfalls einen Tracker mit „Wo ist?“ Unterstützung in Deutschland an. Der Münzgroße und hochwertig verarbeitete aber viereckige Schlüsselfinder (Amazon-Link) hat eine Schlüsselring-Öse sowie eine Lautstärke von über 60 dB und eine wechselbare CR2032 Batterie. Wasserbeständig nach IPx6. Der Preis liegt bei rund 25 Euro.
Hier nochmal der schnelle Vergleich vom Apple Original.
- Apple AirTag: Das Original von Apple bietet nicht nur sein eigenes „Wo ist?“ Netzwerk, sondern auch den U1-Chip. Der Münzgroße und kreisrunde AirTag (Amazon-Link) hat eine Lautstärke von 60 dB und eine wechselbare CR2032 Batterie. Wasserbeständig nach IPx67. Der Preis liegt bei rund 40 Euro.
Welche Batterie kommt in den AirTag und muss man etwas dabei beachten?
Besitzer eines AirTags sollten sich rechtzeitig eine neue CR2032-Knopfzelle in die Schublade legen. (z.B. Amazon-BASICs – 6 Stk. f. knapp 4,50€) Eine Anleitung zum Batterie Wechsel findet Ihr hier im Hilfedokument #HT211670! „Apple rät von Batterie Modellen mit Bitterstoffen als Kinderschutz ab, da sie nicht immer funktionieren. Das sind zum Beispiel Duracell-Modelle mit Bitrex-Beschichtung!“ Was hierbei noch erwähnt werden sollte, der Apple AirTag hat seit iOS 15.6 keine Batterieanzeige mehr in der „Wo ist?“-App. Witzigerweise hat diese Funktion der günstige „ATUVOS Tag“ immer noch.
Spiel & Spaß mit den AirTags!
In Großstädten wie zum Beispiel Berlin, Hamburg oder München lässt sich der AirTag perfekt für Suchspiele oder eine Schnitzeljagd einsetzen. Das funktioniert in größeren Städten besonders gut, da hier jeder zweite ein iPhone in der Tasche hat und somit unfreiwillig zum Spielgeschehen beiträgt. Euch fällt beim Thema Spielen bestimmt auch etwas ein. ☻
Welche Töne gibt der AirTag Situationsbedingt von sich?
Der AirTag gibt fünf unterschiedliche akustische Statusmeldungen von sich. Ein vom Apple Support veröffentlichtes kurzes Video bietet die Möglichkeit, sich die verschiedenen Tonsignale zu Gemüte zu führen. Schaut dort einfach mal rein.
- Batterie eingesetzt
- Einrichtung abgeschlossen
- „Wo ist?“-Suche
- Unbekannter AirTag in der Nähe
- Unbekannten AirTag suchen
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