Titelbild: Deutschlandticket

Endlich ist der Sommer da, die Temperaturen steigen und die Sehnsucht nach der Ferne wächst. Und genau an dieser Stelle setzt das Deutschlandticket für die rund 10 Millionen Nutzerinnen und Nutzer an. Jedenfalls kann man, so die Werbung der örtlichen Nah- und Fernverkehrsunternehmen, für 49 € quer durch Deutschland fahren. Was Reisende allerdings beachten müssen, ist die Gültigkeit in den verschiedenen Verkehrsmitteln. Im ICE, EC und IC gilt das Deutschlandticket bekanntlich nicht. Dafür gilt das Ticket aber in RE, RB, Straßenbahn, U-Bahn, S-Bahn, Bus sowie auf den Fähren des ÖPNV. Aber wie überall gibt es auch hier einen Haken. Was bisher kaum bekannt ist, dass das Deutschlandticket nicht in allen Regionalzügen gilt.

D-Ticket nicht überall gültig, welche Regional-Express-Züge (RE) sind aktuell davon betroffen?

So heißt es beispielsweise in einer Stellungnahme der Deutschen Bahn: „Bitte beachten Sie jedoch, dass das Deutschland-Ticket grundsätzlich nicht in Zügen, die durch die DB Fernverkehr AG oder anderer Fernverkehrsanbieter wie z.B. FlixTrain betrieben werden (z.B. IC, EC, ICE, aber auch RE der DB Fernverkehr AG), gültig ist.“ Einen Überblick über alle betroffenen Strecken bietet ein Schaubild der Deutschen Bahn. Einige innerdeutsche Strecken werden von der Fernverkehr AG betrieben, sind aber für Nahverkehrstickets freigegeben. Diese Freigabe gilt aber derzeit nicht für das Deutschlandticket.

So gibt es zur Zeit sieben Regional-Express-Linien, die nicht vom Unternehmen DB Regio betrieben werden, sondern von der DB Fernverkehr. Auf diesen Streckenabschnitten sind Intercity-Züge unterwegs. Und um diese Linien handelt es sich:

  • RE17: Berlin Hbf – Elsterwerda
  • RE28: Berlin – Eberswalde – Prenzlau (hier auch ICE)
  • RE56: Potsdam – Berlin Hbf – Cottbus
  • RE17: Dresden Hbf – Freiberg (Sachsen) – Chemnitz Hbf
  • RE34: Dortmund – Dillenburg (Hessen)
  • RE56: Bremen Hbf – Oldenburg (Oldb) – Emden Außenhafen / Norddeich Mole
  • RE51: Erfurt – Weimar – Jena – Gera

Auf zwei weiteren Strecken, auf denen ebenfalls Fernverkehrszüge als Regional-Express-Linien verkehren, ist das Deutschlandticket inzwischen zugelassen. Dort haben sich die Länder mit der Deutschen Bahn einigen können. Und um diese zwei geht es:

  • RE9: Rostock Hbf – Ribnitz-Damgarten West – Stralsund
  • RE87: Stuttgart Hbf – Horb – Singen (Htw) – Konstanz

Wie man ohne ICE, EC, IR oder IC von A nach B kommt, lässt sich in der Bahn-App über eine Filterfunktion leicht herausfinden.

Die drei Schritte sind in der Babn-App schnell erledigt. Jetzt sollten die Strecken ohne Fernverkehrszüge angezeigt werden. Folgt hierfür einfach den Schritten eins bis drei.

Bahn-App: Filterfunktion

10 Millionen verkaufte Deutschlandtickets bisher!

Seit dem Start des Deutschlandtickets Anfang Mai 2023 wurden bisher rund 10 Millionen Abonnements verkauft, wie der Verband Deutscher Verkehrsunternehmen (VDV) jetzt in einer Zwischenbilanz mitteilte. Etwa die Hälfte davon (4,3 Mio.) sind Neukunden, die bisher überwiegend Einzelfahrscheine genutzt haben. Die andere Hälfte sind bestehende Abo-Kunden, die aus Kostengründen auf das Deutschlandticket umgestiegen sind. Rund 700.000 Menschen, die bisher selten oder nie den ÖPNV genutzt haben, sind durch das Deutschlandticket so zu regelmäßigen Nutzern geworden.

Was ist mit den vielen Nichtbundeseigenen Eisenbahnen?

Mittlerweile gibt es in Deutschland eine Reihe von Anbietern, die mit der DB zusammenarbeiten. Dazu gehören beispielsweise die ODEG, die Vogtlandbahn oder die Länderbahn. Positiv ist, dass auch hier das Deutschlandticket gilt.

Nichtbundeseigenen

Mit dem Deutschlandticket ins Ausland?

Eines vorweg: Ja, das ist möglich. Bei grenzüberschreitenden Zugreisen ist es wichtig zu beachten, dass die tariflichen Grenzen zwischen Staatsbahnen oft nicht mit den tatsächlichen Staatsgrenzen übereinstimmen. Stattdessen befinden sich diese Grenzen in der Regel an den Bahnhöfen. Das bedeutet, dass der Tarifschnittpunkt manchmal in Nachbarländern liegt. Aus diesem Grund gilt der deutsche Tarif nur bis zum entsprechenden Bahnhof. Es gibt jedoch in allen Nachbarstaaten Deutschlands solche Grenzbahnhöfe. Die Frage, ob das 49-Euro-Ticket bis zum ersten Halt nach der Grenze gilt oder ob Reisende ein zusätzliches Ticket benötigen, lässt sich nicht pauschal mit Ja oder Nein beantworten. Dies liegt daran, dass in Deutschland über 60 Verkehrsverbünde existieren, von denen jeder möglicherweise unterschiedliche Regeln hat. Jedenfalls ermöglicht es einen Kurztrip ins benachbarte Ausland und eine kleine Auswahl folgt auf dem Fuße. Wer noch mehr zu diesem Thema wissen möchte, kann ein wenig auf der Seite von reisereporter.de stöbern, dort gibt es eine Vielzahl von Reisezielen und Informationen zu diesem Thema.

Auf der Außerfernbahn gilt das 49-Euro-Ticket laut Deutschlandtarifverbund GmbH auch auf der Strecke von Pfronten-Steinach über das österreichische Vils und Reutte bis nach Griesen.

Und auch mit der Usedomer Bäderbahn kann man mit dem 49‑Euro-Ticket von Züssow über die klassischen Urlaubsziele Heringsdorf und Ahlbeck bis zur Endhaltestelle Swinemünde Zentrum in Polen fahren.


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